Montag, 4. Juli 2011

Ein Schrei

Ich will nicht mehr. Ich. Hab. Genug. Ich habe die Schnauze voll. Von allem und jedem. Ich will schreien, laut schreien, diese ganze Wut herausschreien, so laut, dass die ganze scheiß Welt da draußen es hört. Es hört und zusammenzuckt. Dann will ich sie alle angucken, noch einmal hysterisch lachen und mich zurückziehen, in mein Bett, Musik aufdrehen, laut aufdrehen und lethargisch an die Decke starren, den Kopf leer kriegen, nur einmal.
Ja, ich habe Probleme. Ich habe viele Probleme. Und ja, der Aufschrei kommt auf Facebook. Erst schreibe ich, dass es evtl. doch besser wäre, der Scheiße ein Ende zu setzen, für mich und für andere. Dann kommen die ersten Nachfragen. Von Leuten, die ich tatsächlich interessiere. Ganze zwei. Beeindruckend. Aber die Gespräche helfen auch nicht weiter. Man will gar nicht helfen. Man will mich nicht verstehen. Man sorgt eigentlich nur dafür, dass ich mich noch beschissener fühle.
Ein großes “FICKT EUCH DOCH ALLE!” im Status ist die Antwort. Ja, ich poste so etwas. Wieso? Um zumindest einen leisen Schrei loszulassen.
Der Schrei tut seine Wirkung. Eine Nebenwirkung. Denn jetzt fragen auch andere. “Heeeey, was ist denn los?” Verpisst euch doch. Mich interessieren eure Alibi-Nachfragen nicht! Genau so wenig, wie ihr euch wirklich für mich interessiert! Ich weiß, dass ich euch egal bin! Und von daher, ja, von daher geht euch diese ganze Scheiße auch nichts an.
Ich will nicht drüber reden. Nein, ich will jemanden, der mich einfach in den Arm nimmt, ohne zu fragen was los ist, der es einfach tut, ohne irgendwelche Worte, denn Worte sind zu viel. Ich muss auch nichts sagen. Ja. Das wäre schön. Jemand, der mich blind versteht. Aber so jemanden gibt es nicht. Nein, mal wieder bin ich alleine. Mal was ganz neues.
Ich hasse es, unter Druck gesetzt zu werden. In eine Ecke gedrängt zu sein, keine Luft zum atmen mehr zu haben. Bedrängt zu werden. Das reißt wunden auf. Ich bekomme Angst, selbst vor meinem besten Freund. Er weiß, dass es mir Angst macht. Ich bin sicher, er weiß das. Aber er hört nicht auf. Es tut körperlich weh, seine Worte scheinen mir direkt ins Fleisch zu schneiden, wie scharfe Klingen, nur ohne Blut. Aber der Schmerz, ja, der Schmerz ist der gleiche.
Ohren zuhalten? Bringt nichts. Weglaufen? Nopes. Seine Worte hallen weiter in meinem Kopf. Irgendwann, ja, irgendwann breche ich in Tränen aus und schreie ihn an, so verzweifelt bin ich.
Ja, ich bin hysterisch. Theatralisch. Impulsiv. UND? Das ist er. Mein Weg, mich auszudrücken. Und es nützt mir nichts, wenn ihr mir jetzt sagt, dass das nervt. Dann verpisst euch doch. Fickt euch doch, verdammte Scheiße. So bin ich nun mal. Und so bleib ich nun mal.

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