Wer kennt das nicht? Man geht abends schick aus, mit Freunden in einen Club. Techno, House und DubStep schallen über den Floor, Lichter und Menschen zucken gleichermaßen zu den dröhnenden Bässen und alles ist gehüllt in den Rauch der Nebelmaschine. Man hat seine Tasche und Jacke einfach irgendwo hingetan, ein paar Freunde saßen schließlich die ganze Zeit dabei und haben nicht mitgetanzt (die Langweiler!). Dann sind jene Freunde raus, eine rauchen gegangen.
Man hat es nicht mitbekommen. Niemand der tanzenden Truppe hat das. Man geht irgendwann raus und in einer Mixtur aus Tanz-Trance und Club-Luft-Verpeiltheit macht man sich auch keinen Kopp. Und irgendwann denkt man sich: Hey, es wär evtl nicht soooo doof, sich mal eben auf dem Klo bisschen frisch machen zu gehen. Man tanzt ja schließlich schon seit ein paar Stunden ohne Unterbrechung.
Und die Tasche ist weg.
Jacke da, Schal da. Tasche weg.
Hektisch sucht man alles ab, durchwühlt fremdes Gepäck, fremde Kleidung, schubst tausend betrunkene Tänzer beiseite. Nichts. W. E. G.
Ist ja nicht so, dass die Tasche an sich viel wert gewesen wäre. 3€, Ausverkauf bei New Yorker, alles kein Ding. In der Tasche allerdings: Portemonnaie mit samt Personalausweis, Abo-Karte der LVB, gottseidank kein Geld, aber EC-Karte, außerdem der Schlüssel, Handyladekabel (man wollte auswärts pennen), der iPod, Schminkzeug, Haarbürste, Parfum und anderer Krimskrams, eher unwichtig aber dennoch scheiße, dass er weg ist.
Zusammengerechnet: Tasche (3€) + Portemonnaie (5€) + Perso (28€) + Abo-Karte (Preis unbekannt... viel!) + EC-Karte (siehe Abo-Karte) + Schlüssel (18€) + Handyladekabel (ca. 10€) + iPod (159€) + Schminkzeug (6€) + Haarbürste (ca. 3 €) + Parfum (gut, das war ein Geschenk... aber ca. 15 €) + ...
Also über 237€ u_u und das jetzt alles wieder organisieren... Ja, das wird lustig...
Hoffe immer noch sehr, dass die Tasche wieder auftaucht.
Sonntag, 26. Juni 2011
Mittwoch, 15. Juni 2011
Eine gute Tat
Seid ehrlich, wer von euch kann guten Gewissens von sich behaupten, er sei ein guter Mensch mit einem fetten Batzen Zivilcourage ist, der immer das Richtige tut?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keiner wirklich glauben wird. Ich käme auch nie auf die Idee, das zu denken, denn ich bin weiß Gott kein guter Mensch.
Ich bin sogar ein ziemlich schlechter Mensch. Ich sehe Bettler auf der Straße, sie tun mir Leid, ja, aber ich ignoriere sie, gebe ihnen nichts, mit dem Gedanken: "Ich habe selbst zu wenig!". Mit dieser Einstellung gehe ich auch an Spendenorganisationen heran. Ja, ich habe Mitleid für die Menschen in Japan und Haiti und für die aussterbenden Eisbären in der Arktis, aber Geld ausgeben, das ich auch für ein leckeres Menü von Mäcces und ein paar schicke Klamotten nutzen könnte? NIEMALS!
Ich war auch schon ein paar mal die Andere. Nein, ich bin nicht stolz darauf. Aber um ehrlich zu sein: Sonderlich schämen tuh ich mich auch nicht. Denn ich bin mir sicher, dass es der größte Teil der Menschheit genauso handhabt. Wir sind alle Tiere, die vorrangig auf ihr eigenes Wohl bedacht sind, geleitet von ihren niedersten Instinkten. Egoisten.
Dennoch glaube ich ein wenig an Karma und all das. Wiedergeburt. Ich richte mein Leben nicht danach aus, Gott bewahre, und wenn ich eben im nächsten Leben ein Hamster oder so werde, was soll's?
Aber ich denke, dass ich heute ein Paar Minuspunkte wieder wett gemacht habe, denn es begab sich wie folgt:
Ich saß mit Bruno, Jule, Ivan und Eric 2 im Palmgarten am Ufer der Elster, als ich eine Frau bemerkte. Sie kam neben uns ans Ufer, warf erst eine Blume ins Wasser, später ihren Beutel. Das fand ich schon merkwürdig, aber nicht weiter besorgniserregend. Außer mir hat auch keiner unserer Truppe sie wahrgenommen.
Ein wenig später sahen wir sie auf dem Geländer der nahe gelegenen Angerbrücke herumlaufen, vorbeifahrende Radfahrer, Autos und Jogger anbrüllend. Zuerst fanden wir sie komisch und machten die üblichen Scherzchen, aber langsam wurde mir mulmig. Irgendwann beschlossen wir, zu ihr zu gehen.
Ich weiß nicht wie, aber irgendwie haben wir es geschafft, sie dazu zu bewegen, herunter zu kommen und sich zu beruhigen. Auf die Nachfrage, warum sie denn so aufgebracht sei, antwortete sie, dass sie ihre Tasche mitsamt Perso, Schlüssel, letztem Geld etc. verloren habe. Außerdem läge dort auf der Straße ihr Buch, wegen dem sie alle jagten, wie sie sagte. Ich sammelte die Seiten ein, es war ein Märchen, liebevoll mit der Hand niedergeschrieben und illustriert. Wir fragten, ob sie denn zu irgendwem könne, bis die Tasche wieder auftauchen würde. Sie erzählte uns, sie habe niemanden, keine Freunde, der Vater tot, die Mutter im Koma, die Kinder beim frisch gebackenen Exmann. Sie wäre am Ende, allein, es ginge nicht mehr weiter. Sie war fertig. Totaler Nervenzusammenbruch. Ihre Augenlider flatterten und manchmal wiederum starrte sie ins Leere, hörte nicht einmal unsere Fragen...
Wir haben gewartet, bis die Polizei kam, die ein ebenfalls anwesender Radfahrer gerufen hatte. Die Polizei hat sie mitgenommen, ich weiß nicht, was jetzt mit ihr passiert. Aber ich bin stolz und froh, zumindest ein bisschen geholfen zu haben.
Nein, ausnahmsweise fühle ich mich nicht wie ein schlechter Mensch. Ich glaube, ich habe eine Menge ausgeglichen. Zur Abwechslung.
Freitag, 3. Juni 2011
Designerdroge Glückshormon
Ich komme aus dem Kino. Wasser für die Elefanten. Wundertoller Film. Ich fahre bis zum Felsenkeller. In der Bahn sitzt ein Typ, deutlich älter als ich, mindestens 28. Hübscher Typ, zwar bisschen kleiner als ich, aber sehr hübsches Gesicht... Er sieht mich an, ich sehe zurück, bäm! Cool cool, fühle mich gut.
Steige aus. Laufe zur Haltestelle der Bahn, die mich von meinem Zuhause trennt. Was, es ist 22.38 und die Bahn kommt erst 22.52? Da kann ich auch laufen!
Also laufe ich durch die Dunkelheit die Karl-Heine-Straße entlang. Ich habe meine Schuhe ausgezogen, barfuß laufen im Sommer ist gesund und macht Spaß. Der Himmel über mir ist dunkelblau, ein paar einzelne Sterne funkeln. Die Straßenlaternen und die Fenster der kleinen Cafés verbreiten ein warmes, dämmriges Licht. Die Leute im Freisitz reden, lachen, Musik kommt irgendwo her. Ich laufe mit starrem Blick und einem leichten Lächeln auf den Lippen die Straße hinab. Alles so bunt, die Stimmen, die Musik, es ist überwältigend!
Eine leichte Sommerbrise fährt durch mein Haar. Es ist warm, aber nicht heiß. Ideal eben.
Ich biege in den Park ein. Die Steinchen des Kiesweges und ein paar kleinere Glasscherben pieksen in meine Sohlen. Ich könnte meine Flip Flops wieder anziehen. Mach ich aber nicht. Der Schmerz ist irgendwie cool.
Ich fühle mich wie auf V*. Die Wahrnehmung ist geschärft, ich fühle mich leicht wie eine Feder, oder wie ein Geist, ich weiß es nicht . Auf jeden Fall habe ich nichts genommen, hab nicht mal Alkohol getrunken. Ob die vom Kino mir was in die Coke gemischt haben? Oder ist das einfach die Designerdroge Glückshormon? Aber woher kommt die auf einmal?
Ich habs, ich werde wohl entgültig verrückt! Oder ist das einfach... bin ich einfach glücklich?
Steige aus. Laufe zur Haltestelle der Bahn, die mich von meinem Zuhause trennt. Was, es ist 22.38 und die Bahn kommt erst 22.52? Da kann ich auch laufen!
Also laufe ich durch die Dunkelheit die Karl-Heine-Straße entlang. Ich habe meine Schuhe ausgezogen, barfuß laufen im Sommer ist gesund und macht Spaß. Der Himmel über mir ist dunkelblau, ein paar einzelne Sterne funkeln. Die Straßenlaternen und die Fenster der kleinen Cafés verbreiten ein warmes, dämmriges Licht. Die Leute im Freisitz reden, lachen, Musik kommt irgendwo her. Ich laufe mit starrem Blick und einem leichten Lächeln auf den Lippen die Straße hinab. Alles so bunt, die Stimmen, die Musik, es ist überwältigend!
Eine leichte Sommerbrise fährt durch mein Haar. Es ist warm, aber nicht heiß. Ideal eben.
Ich biege in den Park ein. Die Steinchen des Kiesweges und ein paar kleinere Glasscherben pieksen in meine Sohlen. Ich könnte meine Flip Flops wieder anziehen. Mach ich aber nicht. Der Schmerz ist irgendwie cool.
Ich fühle mich wie auf V*. Die Wahrnehmung ist geschärft, ich fühle mich leicht wie eine Feder, oder wie ein Geist, ich weiß es nicht . Auf jeden Fall habe ich nichts genommen, hab nicht mal Alkohol getrunken. Ob die vom Kino mir was in die Coke gemischt haben? Oder ist das einfach die Designerdroge Glückshormon? Aber woher kommt die auf einmal?
Ich habs, ich werde wohl entgültig verrückt! Oder ist das einfach... bin ich einfach glücklich?
Mittwoch, 1. Juni 2011
Kalter Entzug
Mit dem Begriff Entzugssyndrom werden all jene körperlichen und psychischen Erscheinungen zusammengefasst, die nach dem Absetzen oder einer Dosisreduktion von psychotropen Substanzen auftreten. Dabei hängt die Ausprägung der Symptome von der Art der zuvor verwendeten Substanzen und der Dauer des Substanzgebrauchs ab. Jede Substanzgruppe erzeugt substanzspezifische Entzugssymptome. Auftretende Entzugssyndrome sind mit ein Kriterium für die Diagnose eines Abhängigkeitssyndroms.[1]Das sagt Wikipedia, wenn man ins Suchfeld "Kalter Entzug" eingibt. Zwar ist das aus dem Artikel zum Entzugssyndrom, hat wohl aber miteinander zutun. Leider klingt es viel zu negativ für das, was dieser Eintrag eigentlich beinhalten soll. Daher sollte ich das mit dem Zitat evtl. überdenken, aber... nö :p
Nach ICD-10 erfolgt die Einteilung der psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen in substanzspezifische Untergruppen (F10-F19), wobei an der vierten Stelle die 3 angegeben wird, wenn es zu einem Entzugssyndrom kommt. Falls mit dem Entzugssyndrom zusätzlich ein Delirium auftritt, wird in der vierten Stelle die 4 eingesetzt (beispielsweise F10.4 bei einem alkoholbedingten Delirium tremens).[1] Die Unterscheidung erfolgt deshalb, weil es sich beim Delirium um ein lebensbedrohliches Geschehen handelt.
So, weiter im Text.
Liiiiiebe Kinderchen, die Mutti hatte ja erzählt, dass sie Liebesaua hat, si?
Ach, meine kleinen Hamster, der Mutti gehts blendend ;)
Und heute hat die Mutti den Traummann gesehen, saß ihm ein paar Stunden beim pokern gegenüber und der Traummann hat das getan, was er immer tut: Gut ausgesehen, süß gegrinst, toll geschnuppert, viele lustige Dinge gelabert und einfach wundervoll gewesen...
Und die Mutti fühlte.... nichts. Leere. Kälte. Emotionales Feuerwerk nicht anwesend.
Wie die Mutti das geschafft hat? Tja...
(Sag übrigens in letzter Zeit gerne Mutti zu mir selber, weil Mirco gesagt hat, dass ich Brunos und Bastis Glucke bin xD)
Also, wat hab ick angestellt, dass mir das auf einmal so blendend geht?
Kalter Entzug, bitches! Ich habe ein paar Tage nicht mit ihm kommuniziert, habe mir selbst immer und immer wieder klar gemacht, dass er mich nie lieben wird und... ja... Ich war überrascht oO Kein Herzgewummer bis -Explosion, keine Schmetterlinge, nope... Hardcore oO
Ich glaubs selbst noch nicht so ganz. Bruno und Luisa übrigens auch nicht. Kann ich ihnen nicht verübeln... Aber ich hoffe so sehr, dass ich das einfach hinter mir hab! Das wäre so dermaßen entspannend!
Wat jibts denn sonst noch so schmuckes im Leben des Säbelzahnhamsters? Joah, ich war heut lecker shoppen mit Basti und Jule, hab jetzt ne neue Bluse und ne Lederjacke, dit find ick knorke!
Geh auch am Freitag nochmal mit Omi shoppen, danach Kino, danach Sushi essen <3 Sollte öfter unsanfte, zerstörende Trennungen durchleben ;) Da sind sie alle so nett zu einem...
Morgen ist MÄNNERTAG, das könnte interessant werden ^^ Auf jeden Fall gehe ich morgen früh zur Luisa und die macht dann Fotos von mir, dann gehts zur Omma und danach an den See mit den Kiddiiiiies... Dit find ick auch knorke.
Und zu guter Letzt habe ich wohl bald eine RB, eine Reitbeteiligung, das heißt, da steht wo ein Hotte, das ich reiten kann, wann ich will *yay* Ist also so halb meins <3 Das hat mir der Mann meiner Reitlehrerin organisiert, der ist nämlich Huforthopäde und schanippelt ab und zu die Füßchen von einer 20-Jährigen Ponystute mit Artrose :D Das heißt, meine zukünftige RB ist alt und kaputt, aber dit geeeeeht schon :) Ich freu mich auf jeden Fall riesig drauf *_*
So, das wars erstmal von mir, man liest sich!
Kein Zurück
Du stehst am Fenster und du schaust hinaus
und draußen scheint die Sonne, doch in der herrscht tiefe Nacht
wenn nicht ein letzter Rest von Zweifel in dir wäre
hättest du schon längst den letzten Schritt gemacht
Niemand da, der dich versteht
und weiß, was in dir vor sich geht
Geh durch die straßen und du siehst: um dich herum, da tobt das Leben
Doch in dir tobt nur der Tod
Du würdest alles für nen Notausgang aus diesem Leben geben
oder für ein Rettungsboot
Du weißt nicht mehr, wohin mit dir
Du willst überall sein, bloß nicht hier
Nie wieder Liebeskummer, nie wieder allein
nie wieder Pech, nie wieder Glück
kein Kuss im Regen und kein Sonnenuntergang
mach dir klar, es ist wahr:
Es gibt kein Zurück!
Ich bin sehr froh, dass es dieses Lied gibt, denn es ist das, was ich mir immer wieder selbst sage, wenn ich darüber nachdenke, einen Schlussstrich zu ziehen. Besonders, wenn ich aus absolut indiskutablen Gründen darüber nachgedacht habe wie Liebeskummer oder eine 5 in der Schule.
Ich denke in solchen Situationen immer an die Menschen, die um mich weinen werden, meine Familie, meine Freunde. Und das hindert mich am Springen. Oder eher am Schlucken von zwei Schachteln Schlafpillen, zum Springen hätte ich ehrlich gesagt garnicht den Mumm. Obwohl, Schlaftabletten sind ja meistens Placebos, was passiert denn da? Bildet man sich dann ein, tot zu sein? Ich finde diesen Gedankengang äußerst interessant...
Ich habe schon immer viel über den Tod nachgedacht. Als Knirps von etwa 4 oder 5 Jahren sagte ich einmal zu meiner damals besten Freundin: "Ich möchte auch mal tot sein, nur um zu wissen wie das ist." Sie hat mich damals schräg angeguckt und mir gesagt, dass ich doch spinne. Hat sie wohl Recht mit... Trotzdem wüsste ich gerne, wie das so ist. Geht man in ein Licht? Kommt man in den Himmel oder in die Hölle? Oder wird man ein Zombie oder ein Vampir? Die letztere Vorstellung finde ich übrigens am coolsten, ich hoffe so ein bisschen, dass es wirklich so ist.
Eher schwierig finde ich es heutzutage mit dem Thema Tod umzugehen. Als meine Uroma von uns gegangen ist, ging es mir schrecklich, obwohl ich wusste, dass es besser für sie ist, da sie sowohl körperlich als auch psychisch alles andere als gesund war. Und es war damals sehr traurig für mich gewesen, zu sehen, wie die Frau, die sich so oft um mich gekümmert hatte, als ich im Kindergartenalter war, immer verwirrter wurde, meine Schwester für einen unbekannten kleinen Jungen hielt und immer öfter was von Jesus und Satan faselte, obwohl sie nie gläubig gewesen war. Klar gab es auch lustige Situationen mit meiner Uroma zu der Zeit, aber eigentlich war es nicht witzig sondern sehr bedrückend. Ich finde es bewundernswert, dass meine Oma sie damals nicht in ein Heim gegeben hat, sondern sich um sie kümmerte und sie bei sich aufnahm. Allerdings hatte das die Folge, dass ich damals nicht mehr so gern bei Oma war wie früher, es war immer sehr traurig, bedrückend und es nahm mich sehr mit.
Der Tod ist eigentlich allgegenwärtig, aber er wird verdrängt. Wenn ein Hamster stirbt, wird den Kindern ein Neuer gekauft, damit sie es nicht mitkriegen. Wenn die Oma stirbt, wird gesagt, sie sein in den Urlaub gefahren o. ä. Es wird verschwiegen, weil man Angst hat, dass die Kinder damit nicht zurecht kommen. Aber wie sollen wir jeh damit zurecht kommen, wenn wir es nicht lernen? Es macht doch alles nur noch schlimmer.
Ich habe mir fest vorgenommen, es meinen Eltern gleichzutun und meinen Kindern offen zu sagen, wenn ein Haustier oder ein Verwandcter von uns gegangen ist. Man kann es ja mildern durch aussagen wie "...in den Himmel..." "...an einen besseren Ort..." oder was weiß ich. Aber man sollte den Tod nicht verdrängen. Er ist da. Und er wird es auch immer sein.
Mit einer Waffe an der Schläfe willst du dich
für alle Ewigkeit von deinem Schmerz befreien.
Soll denn das Zucken deines Zeigefingers tatsächlich
der letzte Akt in deinem Leben sein?
Die eigenen Schmerzen enden zwar
doch mach dir bitte eines klar:
Du hast dein Leid nur gegen anderes eingetauscht
nichts ist besser, nicht ein Stück
Die dich verlieren, werden den Schmerz für immer spüren
wenn du gehst - du verstehst:
Es gibt kein Zurück
(Quelle: Farion Urlaub - Kein Zurück vom Album Am Ende der Sonne, geschrieben von Farin Urlaub)
und draußen scheint die Sonne, doch in der herrscht tiefe Nacht
wenn nicht ein letzter Rest von Zweifel in dir wäre
hättest du schon längst den letzten Schritt gemacht
Niemand da, der dich versteht
und weiß, was in dir vor sich geht
Geh durch die straßen und du siehst: um dich herum, da tobt das Leben
Doch in dir tobt nur der Tod
Du würdest alles für nen Notausgang aus diesem Leben geben
oder für ein Rettungsboot
Du weißt nicht mehr, wohin mit dir
Du willst überall sein, bloß nicht hier
Nie wieder Liebeskummer, nie wieder allein
nie wieder Pech, nie wieder Glück
kein Kuss im Regen und kein Sonnenuntergang
mach dir klar, es ist wahr:
Es gibt kein Zurück!
Ich bin sehr froh, dass es dieses Lied gibt, denn es ist das, was ich mir immer wieder selbst sage, wenn ich darüber nachdenke, einen Schlussstrich zu ziehen. Besonders, wenn ich aus absolut indiskutablen Gründen darüber nachgedacht habe wie Liebeskummer oder eine 5 in der Schule.
Ich denke in solchen Situationen immer an die Menschen, die um mich weinen werden, meine Familie, meine Freunde. Und das hindert mich am Springen. Oder eher am Schlucken von zwei Schachteln Schlafpillen, zum Springen hätte ich ehrlich gesagt garnicht den Mumm. Obwohl, Schlaftabletten sind ja meistens Placebos, was passiert denn da? Bildet man sich dann ein, tot zu sein? Ich finde diesen Gedankengang äußerst interessant...
Ich habe schon immer viel über den Tod nachgedacht. Als Knirps von etwa 4 oder 5 Jahren sagte ich einmal zu meiner damals besten Freundin: "Ich möchte auch mal tot sein, nur um zu wissen wie das ist." Sie hat mich damals schräg angeguckt und mir gesagt, dass ich doch spinne. Hat sie wohl Recht mit... Trotzdem wüsste ich gerne, wie das so ist. Geht man in ein Licht? Kommt man in den Himmel oder in die Hölle? Oder wird man ein Zombie oder ein Vampir? Die letztere Vorstellung finde ich übrigens am coolsten, ich hoffe so ein bisschen, dass es wirklich so ist.
Eher schwierig finde ich es heutzutage mit dem Thema Tod umzugehen. Als meine Uroma von uns gegangen ist, ging es mir schrecklich, obwohl ich wusste, dass es besser für sie ist, da sie sowohl körperlich als auch psychisch alles andere als gesund war. Und es war damals sehr traurig für mich gewesen, zu sehen, wie die Frau, die sich so oft um mich gekümmert hatte, als ich im Kindergartenalter war, immer verwirrter wurde, meine Schwester für einen unbekannten kleinen Jungen hielt und immer öfter was von Jesus und Satan faselte, obwohl sie nie gläubig gewesen war. Klar gab es auch lustige Situationen mit meiner Uroma zu der Zeit, aber eigentlich war es nicht witzig sondern sehr bedrückend. Ich finde es bewundernswert, dass meine Oma sie damals nicht in ein Heim gegeben hat, sondern sich um sie kümmerte und sie bei sich aufnahm. Allerdings hatte das die Folge, dass ich damals nicht mehr so gern bei Oma war wie früher, es war immer sehr traurig, bedrückend und es nahm mich sehr mit.
Der Tod ist eigentlich allgegenwärtig, aber er wird verdrängt. Wenn ein Hamster stirbt, wird den Kindern ein Neuer gekauft, damit sie es nicht mitkriegen. Wenn die Oma stirbt, wird gesagt, sie sein in den Urlaub gefahren o. ä. Es wird verschwiegen, weil man Angst hat, dass die Kinder damit nicht zurecht kommen. Aber wie sollen wir jeh damit zurecht kommen, wenn wir es nicht lernen? Es macht doch alles nur noch schlimmer.
Ich habe mir fest vorgenommen, es meinen Eltern gleichzutun und meinen Kindern offen zu sagen, wenn ein Haustier oder ein Verwandcter von uns gegangen ist. Man kann es ja mildern durch aussagen wie "...in den Himmel..." "...an einen besseren Ort..." oder was weiß ich. Aber man sollte den Tod nicht verdrängen. Er ist da. Und er wird es auch immer sein.
Mit einer Waffe an der Schläfe willst du dich
für alle Ewigkeit von deinem Schmerz befreien.
Soll denn das Zucken deines Zeigefingers tatsächlich
der letzte Akt in deinem Leben sein?
Die eigenen Schmerzen enden zwar
doch mach dir bitte eines klar:
Du hast dein Leid nur gegen anderes eingetauscht
nichts ist besser, nicht ein Stück
Die dich verlieren, werden den Schmerz für immer spüren
wenn du gehst - du verstehst:
Es gibt kein Zurück
(Quelle: Farion Urlaub - Kein Zurück vom Album Am Ende der Sonne, geschrieben von Farin Urlaub)
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